GRÜNE LIGA e.V.

WASSER IST LEBEN

Als Sammelverband für diverse Umweltgruppen- und –initiativen ist die Grüne Liga eine außerparlamentarische Organisation, die sich zu vielfältigen Umwelt-Themen im politischen Leben Berlins positioniert. Zu den öffentlich bekanntesten Projekten der Grünen Liga gehören der Öko-Markt am Kollwitzplatz, die Umweltzeitung Rabe Rolf und natürlich das Umweltfestival.

Michael Bender kennt die Entwicklung der ökologischen Bewegung in Berlin aus erster Hand. Schon 1989 war er in kirchlichen Umwelt-Initiativen der DDR aktiv und ist dem Thema Umweltschutz im Allgemeinen und Wasserschutz im Besonderen seitdem treu geblieben. Als Leiter der Bundeskontaktstelle Wasser der Grünen Liga e.V. begleitet er die Gesetzgebung und Umsetzung der Politik zur europäischen Wasserrahmenrichtlinie und übt, wo immer möglich, außerparlamentarischen Einfluss aus. Einige Themen, wie die heute sehr aufmerksamkeitsstarke Reduktion von Verpackungsmüll, verfolgt der Wasserexperte bereits seit Anfang der 90er Jahre.

Grüne Liga e.v.

www.grueneliga-berlin.de

Prenzlauer Allee 8
10405 Berlin

Druckfrische Exemplare der Factsheets zur Mikroplastikbelastung in Gewässern
Internationale Bildungsarbeit mit Jugendlichen

Leitungswasser aus so einer wiederverwendbaren Flasche zu trinken, ist eigentlich für jeden machbar, sinnvoll und spart zum Plastikmüll sogar Geld.

Michael Bender

Michael Bender

Wie sind Sie auf die Aktivitäten von ALLES IM FLUSS aufmerksam geworden?

Mir war der Verein wirBERLIN bereits bekannt, auch als Partner für Projekte der Grünen Liga und als zur Auftaktveranstaltung zu ALLES IM FLUSS eingeladen wurde, bin ich gerne hingegangen. Mit ist es wichtig, sich zu bewegen, dahin zu gehen, wo was los ist und informiert zu sein. Also kenne ich die Initiative bereits von Anfang an.

Gibt es in Ihrer Organisation bereits laufende oder geplante Maßnahmen zur Reduktion von Plastikmüll?

Im Rahmen meiner Arbeit mit den Wasserrahmenrichtlinien (WRRL) erstellen wir Informationsmaterialien zu unterschiedlichen Themen. Ein ganz aktuelles Medium dieser Reihe ist ein Factsheet zur Mikroplastikbelastung in Gewässern. ALLES IM FLUSS wird innerhalb dieses Mediums vorgestellt. Dadurch kann die Initiative einen wesentlich größeren Kreis erreichen, denn es wird in deutscher und englischer Sprache angeboten und an einen umfangreichen Verteiler aus Bundesverbänden, Unis etc. versendet. So kann unsere regionale Initiative sogar europäische Bekanntheit erlangen.

Welches konkrete Projekt zur Reduktion von Plastikmüll möchten Sie den ALLES IM FLUSS – Mitgliedern / Partnern vorstellen?

Unser FlussFilmFestival, das wir seit einigen Jahren bundesweit durchführen, wird im Herbst auch in Berlin sein und in diesem Jahr einen Schwerpunkt im Thema Mikroplastik haben. Wir freuen uns dabei auch auf einen Besuch von Ludwig Tent, der in Hamburg Projekte durchführt, die, wie ich finde, beispielhaft auch für Berlin sein könnten. Ich kann allen Interessierten nur ans Herz legen, dabei zu sein.

Sehen Sie in diesem Projekt Ideen und Potentiale, die in das alltägliche Leben der Menschen übertragen werden können?

Im Rahmen des Filmfests konnten wir als Dankeschön an Beteiligte und Partner eine wertige Wasserflasche verteilen, die gern genutzt wird. Leitungswasser aus so einer wiederverwendbaren Flasche zu trinken, ist eigentlich für jeden machbar, sinnvoll und spart zum Plastikmüll sogar Geld. Auch ein Einkauf auf dem Ökomarkt am Kollwitzplatz, ein Projekt der Grünen Liga, kann viel Verpackungsmüll einsparen.

Welche Erfolge im Bereich der Reduzierung von Plastikmüll wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass der Verlust von Biodiversität gestoppt und umgekehrt werden kann. Die aquatische Vielfalt reduziert sich sogar fünfmal schneller als an Land. Der ganz aktuelle Bericht zu Auen in Deutschland, beispielsweise, spricht von gerade einmal einem Prozent intakter Vielfalt. Das ist höchst alarmierend. Der Verlust konzentriert sich besonders auf die Gewässerränder und die Ufer. Hier spielt der Müll eine große Rolle. Ich würde mir wünschen, auch in Berlin Renaturierungs-Maßnahmen oder Bachpartenschaften durchgeführt würden, wie z.B. in Hamburg von Ludwig Tent.