Was macht Trial & Error?
Im Kollektiv des Kulturlabor Trial & Error ist gemeinsames Experimentieren Programm. Der Geist von Selbermachen und Selbstermächtigung ist deutlich spürbar. Selbermachen, Upcyclen, Reparieren, Tauschen - als Antwort und gelebte Alternative zu schnellen Konsum und Wegwerfmentalität. Selbstermächtigung, um die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, das eigene Leben, den Kiez und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten.
Das Kulturlabor ist auch eine Art Plattform, wo Kreislaufökonomie, Tausch- und Konzepte solidarischen Lebens erforscht und erprobt werden, wo alle gemeinsam lernen, experimentieren und nach neuen Wegen suchen. Seit seiner Gründung 2010 konnte der Verein viele Workshopkonzepte zu Müllvermeidung und dem kreativen Umgang mit Müll als Resource entwickeln und setzt diese in Form von Umweltbildungsprojekten um.
Was verbindet ihr mit Wasser, Vermüllung und Berlin?
Mit unserem Projekt „Müllhelden statt Müllhalden“ setzen wir uns besonders mit Müll im öffentlichen Raum auseinander und stärken durch Interaktionen und Bildungsangebote mit Schulen und Initiativen das Bewusstsein dafür. Der Müll auf den Berliner Strassen und Gewässern ist so massiv, das es für viele AnwohnerInnen aussichtslos scheint etwas dagegen zu unternehmen.
Unsere Erfahrung zeigt aber auch, dass oft mit einer einzigen Aktion soviel erreicht werden kann. Mit unserem Putzaktionen wollen wir also auch eine Art Geist des „sich-Kümmerns“ verbreiten und das kann auch anstecken, denn keiner will in einer zugemüllten Strasse leben.
Welche Erfolge im Bereich der Reduzierung von Plastikmüll wünschen Sie sich für die Zukunft?
Es gibt bereits viele possitive Entwicklungen, die aus meiner Sicht gerne etwas schneller vorangetrieben werden sollten. Zum Beispiel sollte der komplette To-Go Bereich nur noch mit Pfandsystemen arbeiten und Einwegverpackungen aus dem Imbiss- und Restaurant Bereich verschwinden. Außerdem sollte es in Supermärkten noch viel mehr unverpackt- Angebote geben. Das Kaufen von unverpackten Produkten muss sich dabei für den Käufer auch lohnen. Sobald unverpackte Produkte günstiger wären als verpackte, würde der Grossteil der Bevölkerung anders einkaufen. Das Plastik welches weiterhin hergestellt wird müsste den Cradle-To-Cradle Standards gerecht werden, also komplett recyclebar sein, so dass alles im Kreislauf bleibt.