ZIGARETTEN IN DER UMWELT

Dass es als Alternative zur klassischen Zigarette die E-Zigarette gibt, ist nichts Neues. Anstatt Tabak zu verbrennen, wird hier Flüssigkeit erhitzt, dessen Dampf beim Rauchen inhaliert wird. 

• Die Flüssigkeiten enthalten neben vielfältigsten Geschmacksaromen häufig auch Nikotin. Die Auswirkungen des „Dampfens” auf die Gesundheit wurden noch nicht ausreichend erforscht, um sagen zu können, ob es schädlicher oder weniger schädlich als die Zigarette aus Tabak ist. 
• Relativ neu auf dem Markt sind Einweg-E-Zigaretten. Praktisch und cool kommen sie daher und haben durch bunte Farben und Geschmacksrichtungen vor allem auf die Hauptzielgruppe der Jugendlichen eine große Anziehungskraft. 
• Was viele der jungen Konsument*innen nicht wissen: Das Müllaufkommen ist immens. Die Einweg-Dampfer sind nach 500 bis 800 Zügen leer geraucht, Gehäuse samt Batterie landen anschließend im Müll. 
• Für Deutschland gibt es noch keine Erhebung, aber im Vereinigten Königreich werden jährlich so viele Akkus von E-Zigaretten weggeworfen, die für die Herstellung von 1.200 Batterien für Elektroautos reichen würden.  
• Vor allem bei der Batterie, die sich in jeder E-Zigarette befindet, handelt es sich um wertvolle Rohstoffe. Etwa 10 Einweg-Zigaretten-Akkus ergeben die Kapazität eines iPhone 14 und diese landen täglich zu Tausenden im Müll. 
• Eine vollständige Widerverwertung ist nur bei fachgerechter Entsorgung möglich, leider werden aber laut Untersuchungen mehr als 50 % der kleinen Akkus einfach in den Hausmüll entsorgt. 

Fazit: Selbst, wenn alle Akkus recycelt werden, findet mit dem Trend der Einweg-E-Zigaretten eine Verschwendung von wertvollen Ressourcen statt. Wer dennoch Einweg-E-Zigaretten raucht, sollte sie unbedingt anschließend bei einer Sammelstelle abgeben. Auch Stellen, wo es die E-Zigaretten zu kaufen gibt, nehmen sie nach Gebrauch häufig zurück. 

Zwar hat sich die Idee (noch!) nicht durchgesetzt, dennoch ist es eine Überlegung wert, inwieweit ein Pfandsystems für Zigaretten zu sauberen Kiezen, kippenfreien Spielplätzen und gesundem Gewässer beitragen kann. 

• Das Prinzip ist einfach: Für jede Schachtel Zigaretten wird beim Kauf ein Pfand von vier Euro einbehalten. Wenn die Schachtel gemeinsam mit der passenden Anzahl Kippen an einem Rücknahmeautomaten abgegeben wird, erfolgt die Erstattung des Pfandes. 
• Der Rücknahmeautomat kann anhand eines Codes auf der Schachtel ablesen, ob die Schachtel in Deutschland erworben wurde und ein Pfand für sie bezahlt wurde. 
• Für die Rückgabe der Kippen wird außerdem ein Taschenaschenbecher benötigt, der für den mehrmaligen Gebrauch erworben wird. In diesem werden die Kippen zurückgegeben, er wird vom Rücknahmeautomaten gereinigt und wieder ausgegeben.
• Zigaretten, die trotz Pfandsystem in der Umwelt liegen, können von Menschen aufgesammelt und am Rücknahmeautomaten gegen ein geringes Entgelt (z.B. 1 Cent pro Kippe) abgegeben werden. 

Diese sehr konkrete Idee des Pfandsystems für Zigaretten stammt von der Initiative „Die Aufheber”, die sich für die “Etablierung wirksamer Maßnahmen zur Vermeidung von Umweltschäden durch Zigarettenkippen und deren Verpackung” einsetzen. Ihre Petition „Für Pfand auf Zigaretten und Schachteln” (Change.org ) wurde bereits von mehr als 134.000 Unterstützer*innen unterzeichnet. 

Neben den konventionellen Zigarettenfiltern aus Plastik gibt es doch auch solche, die biologisch abgebaut und somit in der Umwelt entsorgt werden können, oder? 

• Hersteller von biologisch abbaubaren Öko-Filtern werben damit, dass sich ihre Zigarettenfilter nicht wie üblich innerhalb von 15 Jahren (bzw. bis zu 400 Jahren in Salzwasser) abbauen, sondern bereits nach 28 Tagen zu 84 % verrottet sein sollen. 
• Der Haken an der Sache ist: Auch der Ökofilter ist nach dem Rauchen voller Giftstoffe, die Boden und Grundwasser verschmutzen. So verbleiben zum Beispiel fast 50 % des im Rauch enthaltenen Teers und knapp zwei Milligramm Nikotin im Filter. Landet dieser in der Umwelt, tun es auch die Giftstoffe. 
• Das Positive an den Ökofiltern: Oft bestehen sie aus nachhaltig angebauten Zellulosefasern und für die Herstellung werden weniger Energie und Chemikalien eingesetzt als bei konventionellen Zigarettenfiltern. 

Fazit: Es stimmt zwar, dass sich Ökofilter in der Natur schneller zersetzen und somit der Umstieg von konventionellen Filtern einen positiven Einfluss auf die Sauberkeit unserer Straßen, Park- und Grünanlagen haben kann. Entscheidend ist jedoch, dass sich auch in Ökofiltern nach dem Rauchen eine ganze Menge giftige Stoffe befinden, die dann zum Beispiel bei Regen schnell ausgespült werden und dorthin gelangen, wo sie nicht hingehören - in die Umwelt. Es gilt also auch bei Ökofiltern: Ab in die nächste Mülltonne oder in einen praktischen KIPPEN-BUDDIES!