WASSER
Gerade in den letzten Jahren rückte der reale Wert der Ressource Wasser immer mehr in den Vordergrund. Wasser ist wertvoll, auch wenn auf der Wasserabrechnung in Deutschland für einen Liter gerade mal 0,2 Cent berechnet werden. Das ist auch gut so, denn der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenrecht.
Doch sauberes Wasser könnte auch bei uns zu einer knappen Ressource werden. Berlin hat in den letzten drei Jahren kaum Regen zu Gesicht bekommen und die Böden trocknen aus. So sieht es jedoch nicht nur in Berlin aus, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands.
Auch die Corona-Pandemie macht deutlich, welche Bedeutung Wasser zuzuschreiben ist: "Händewaschen" ist eine der scheinbar einfachsten und wichtigsten Regeln. Die Befolgung dieser Regel ist nicht an jedem Ort in Deutschland bzw. der Welt realisierbar, weil der Zugang zu sauberem Trinkwasser fehlt.
Die Vereinten Nationen und Wasser
Wasser und Berlin
Fakten zu Wasser weltweit
29%
der Menschen weltweit haben keinen gesicherten Zugang zu Trinkwasser.
40%
der Menschen weltweit haben keinen gesicherten Zugang, um sich die Hände zu waschen.
55%
der Menschen weltweit haben keinen gesicherten Zugang zu Sanitäranlagen.
Besonders für Frauen und Mädchen ist der fehlenden Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäranlagen problematisch. Sie müssen teilweise lange und gefährliche Wege auf sich nehmen. Zudem steigert der unzureichende Zugang zu sanitären Einrichtungen die Anfälligkeit für Krankheiten.
Wasserverbrauch in Deutschland
Im Durchschnitt nutzt ein/e Berliner*in jeden Tag 110 Liter Wasser im Haushalt. Damit haben wir im Vergleich zu den USA (ca. 295 Liter/Tag) einen deutlich geringeren Verbrauch. Dubai hat mit einem täglichen Verbrauch von 550 Litern Wasser den höchsten Wasserverbrauch weltweit. Haiti ist mit einem Verbrauch von 16 Litern/Tag das Land, welches am wenigsten Wasser verbraucht. Der Unterscheid ist immens: Dubai hat den 34-fachen Wasserverbrauch von Haiti.
Doch nicht nur der Verbrauch, sondern auch die Verteilung von Wasser auf der Welt ist sehr ungleich. Denn nicht überall auf der Welt gibt es gleich große Reservoirs. So müssen Menschen in trockenen Gebieten meist weite Strecken zurücklegen, um an Trinkwasser zu gelangen.
Quelle: Berliner Wasserbetriebe , Welt & Spiesser
Virtuelles Wasser
Ähnlich, wie beim CO2, gibt es auch einen Wasserfußabdruck. Denn der reale Wasserverbrauch ist nicht nur das Wasser, das wir täglich trinken, zum Kochen oder für die Körperhygiene verwenden. Wasser steckt in uns allen und in allen Dingen, die wir täglich berühren, benutzen und konsumieren. Um dies sichtbar zu machen, wurde der Begriff “Virtuelles Wasser” eingeführt. Dieser Wasserverbrauch steht nicht auf der normalen Wasserabrechnung und wird im Alltag schnell vergessen. Der Begriff bezieht sich auf die Wassermengen, die für die Herstellung von Produkten (Lebensmittel, Industriegüter etc.) benötigt wird. Alleine für ein Kilogramm Tomaten werden rund 110 Liter Wasser verwendet – das entspricht dem täglichen Wasserverbrauch in ganz Berlin. Solche Werte werden beim Wasserfußabdruck berücksichtigt. So kommt es, dass der Wasserverbrauch eines Menschen eigentlich bei ca. 3.900 Litern am Tag liegt. Der Wasserfußabdruck bezieht sich nur auf Süßwasser und zieht die Verschmutzung der Meere noch nicht mit in Betracht.
Foto: Twitter / badenova AG & Co. KG
Foto: Presseportal / WVD
Wasser-Tipps
- Geschirrspüler verwenden, das spart Wasser. Gut befüllen und ECO-Programm verwenden.
- Kaufe saisonal und regional. Die Wasserversorgung in vielen anderen Ländern ist mangelhafter, Deutschland hat ein verhältnismäßig effizientes Bewässerungssystem und Transport und Lagerung beanspruchen Wasserressourcen.
- Iss weniger tierische Produkte. Diese haben einen höheren Wasserfußabdruck als heimische pflanzliche Lebensmittel
- Nicht zu viele chemische Putzmittel verwenden, da diese das Wasser belasten. Am besten gleich selber machen (DIY).
- Kaufe Secondhand- oder nachhaltige Kleidung, da für die Produktion von Kleidung viel Wasser verbraucht und u.a. durch das Färben der Stoffe verschmutzt wird.
- Schalte den Wasserhahn aus, wenn du gerade kein Wasser benötigt, z.B. beim Zähne-Putzen oder beim Duschen.
Foto: Bottled Life
Das Geschäft mit dem Wasser
Ohne Wasser können wir nicht leben. Wasser ist die Ressource, welche wir jeden Tag zum Leben brauchen. Das wissen auch viele Unternehmen und machen sich dies zu nutzen. Der Gewinn ist dabei erheblich. Dazu eines von vielen Bespielen:
Nestlé füllt bspw. in Ontario Wasser ab und erzielt dabei eine Wertschöpfung von 53.908.255%. Nestlé bedient sich auch häufig an Quellen, welche in Gebieten liegen, die ohnehin nicht ausreichend Wasser für die Region besitzen (z.B. Äthiopien). Die Dokumentation "Bottled Life" gibt dabei einen ersten Eindruck in das Geschäft, welches Nestlé und andere multinationale Unternehmen betreiben.
Doch verdienen auch andere Unternehmen viel Geld mit dem verpackten Wasser. Deshalb am besten einfach Leitungswasser trinken.
Quelle: Fokus
Wieso Leitungswasser trinken?
Geringe Kosten
✔️ Schnell und Einfach
Keine Verpackung
Kein Schleppen von Kisten/Einzelflaschen
In Deutschland das am strengsten kontrollierteste Wasser
Fotoaktion "„Leitungswasser-Liebe": a tip: tap
Bürgerdialog: Sitzen wir bald auf dem Trockenen?
Am 26. November 2020 luden wir zum Bürgerdialog in die Urania ein, um über das Thema "Wassermangel und Klimakrise in der Hauptstadtregion" zu sprechen.
Spannende Dokumentationen zum Thema Wasser
Unsplash / Artem Militonían